Der BMW E60 (5er) hatte die schwierige Aufgabe, die Nachfolge des berühmten E39 anzutreten. Der E39 war das Maß aller Dinge im E-Segment und wurde bis 2003 produziert. Im Jahr 2003 musste der E60/61 als 5. Generation der 5er-Reihe die Nachfolge antreten und sich gegen die Mercedes E-Klasse und den Audi A6 behaupten, keine leichte Aufgabe.
Das Design der E60
In nichts gleicht der E60 seinem Vorgänger. Die Linienführung und die Leuchten/der Kühlergrill sind völlig anders. Daraus ergaben sich zwei Lager: Die einen fanden das Modell boshaft und nicht in die Modellpalette von BMW passend, die anderen fanden das Design schön. Es war jedoch sofort klar, dass BMW einen anderen Weg eingeschlagen hatte und dass die anderen Modelle ein ähnliches Design haben würden, das später in der BMW 1er-Reihe sichtbar wurde.
Obwohl das Design von den meisten BMW-Enthusiasten akzeptiert wurde, braucht dieser große Mittelklassewagen meiner Meinung nach große Felgen von mindestens 17 Zoll (größere als 18-Zoll-Felgen kommen den Fahreigenschaften nicht zugute), und das M-Paket verleiht dem Auto ein wenig mehr Körper.
Die Technik des E60
Im Vergleich zum E39, der noch recht mechanisch war, war der E60 vollgepackt mit Elektronik. Darin war der 5er seinen Mitbewerbern voraus. Nachfolgend finden Sie eine Liste dieser raffinierten elektronischen Geräte:
- iDrive (der erste BMW, der mit diesem System ausgestattet ist)
- Head-up-Display
- Aktiver Tempomat
- Aktive Lenkung
- Adaptives Scheinwerferlicht
- Dynamische Stabilitätskontrolle
- Nachtsicht
- Sprachsteuerung
Alles schöne Technik, aber natürlich auch sehr störanfällig. Diese Elektronik kann bei älteren Modellen Probleme verursachen, die wir später in diesem Artikel besprechen werden.
Die Motoren des E60
BMW ist dafür bekannt, bei jedem Modell eine große Motorenpalette anzubieten. Der E60 ist da definitiv keine Ausnahme. Zur Markteinführung waren nur 6 Zylinder verfügbar, bei den Benzinern war die Einstiegsversion ein 520i. Dieser Motor hatte einen Hubraum von 2171 cm³, 4 Ventile pro Zylinder und leistete 170 PS. Damit lag die Höchstgeschwindigkeit weit über 200 km/h und die Beschleunigung von 0-100 km/h wurde in 9 Sekunden erreicht. Nach dem Facelift im Jahr 2007 wurde der 520i mit einem 4-Zylinder ausgestattet. Dieser Motor hatte 163 PS und fast die gleiche Leistung wie der Sechszylinder, aber der Sechszylinder hat natürlich eine schönere Leistungsentfaltung und ist auch leiser. Der Verbrauch des 4-Zylinders ist dagegen wesentlich günstiger. Neben mehreren Sechszylindertypen gab es im E60 auch zwei Achtzylinder, und der legendäre M5 verfügte sogar über einen V10 mit mehr als 500 PS.
In gewissem Maße gilt das auch für die Dieselfahrzeuge, die bei ihrer Einführung nur mit Sechszylinder-Dieselmotoren angeboten wurden. 2003 wurde der M57TUD30 (530d) eingeführt. Dieser köstliche Diesel leistete 215 PS und hatte ein sattes Drehmoment von 500 Nm. Außerdem war dieser fette Diesel ziemlich sparsam, was ihn zu einem perfekten Kilometerfresser machte. Ab 2005 war der 5er auch mit einem Vierzylinder-Diesel erhältlich, dieser Zweiliter-Diesel leistete 163 PS und war in Kombination mit einem Schaltgetriebe äußerst sparsam. 1 Liter pro 20 Kilometer ist bei vielen Autobahnkilometern durchaus machbar, allerdings sollte man sich an das Tempolimit halten. Leider verbraucht jedes Auto über 140 km/h viel mehr Kraftstoff.
Fahrverhalten des E60
Wie nicht anders zu erwarten, fährt ein E60, wenn er richtig gewartet wird, unterirdisch gut. Das Fahrwerk spricht gut an, man kann das Auto präzise lenken, und wenn es trocken ist und man Markenreifen hat, ist der 5er wie ein Schienenfahrzeug. Wenn es nass ist und Sie sich entscheiden, die elektronischen Hilfen auszuschalten, kann der E60 Sie überraschen, vor allem, wenn Sie es nicht gewohnt sind, ein Auto mit Hinterradantrieb zu fahren.
Der nächste Punkt, die Wartung, ist auch für die Handhabung wichtig. Weil ein E60 ein so ausgeklügeltes Fahrwerk hat, merkt man auch sofort, wenn es Defekte hat, außerdem sind Nachbauteile und C-Marken-Reifen eine schlechte Idee, mit denen das grundsätzlich hervorragende Fahrverhalten verloren gehen kann.
Häufige Probleme mit der E60
Sie haben wahrscheinlich schon verstanden, dass der E60 nicht fehlerfrei ist. Deshalb werden im Folgenden die häufigsten Probleme beschrieben:
- Bei Problemen mit dem Kraftstoff kann es sich um Probleme mit der Kraftstoffpumpe handeln. Sie können dies durch eine geringere Leistung und einen höheren Verbrauch feststellen. Dieses Problem tritt besonders häufig bei Modellen vor dem Facelift auf.
- Die Gummis der Radaufhängung können abgenutzt sein und Spiel verursachen, das vom Fahrwerk durch ein "dumpfes Geräusch" gemeldet wird.
- Eine Automatik kann Probleme verursachen, wenn sie nicht gewartet wird.
- Bei Dieseln können die bekannten Drallklappen abreißen. Diese werden häufig als vorbeugende Maßnahme entfernt.
- Beim 520d kann es in höherem Alter zu Problemen mit dem Turbo kommen. Der 525d und der 530d leiden kaum darunter (wenn sie normal gefahren werden und der Turbo nach einer langen Fahrt abkühlen darf, d.h. das Auto nicht sofort abgestellt wird).
- Der E60 ist anfällig für eine schlechte Ausrichtung, wodurch sich das Auto seltsam anfühlen kann. Das kann man auch an schief abgefahrenen Reifen sehen.
- Der Austausch eines defekten iDrive kann teuer werden
- Ein Panoramadach kann mit zunehmendem Alter undicht werden
- Da vor allem die schnelleren Modelle wie der 535d und natürlich auch der M5 über eine komplexe Technik verfügen, sind diese Modelle auch anfälliger für überfällige Wartungen.
Kaufberatung E60/E61
Natürlich gibt es eine Menge Klischees über den Kauf eines Gebrauchtwagens. Wie z. B. ausgefüllte Wartungsbücher, nicht zu viele Besitzer, keine Einsen und Zweien auf dem Nummernschild usw.
Bei einem E60 sind die Klischees wahr: Wenn dieser große Mittelklassewagen nicht rechtzeitig gewartet wird, kann das zu hohen Kosten führen. Vor allem die Elektronik kann manchmal noch Probleme verursachen. Hierfür sollten Sie wirklich einen Fachmann aufsuchen, da die Standard-Anzeigen oft nicht tief genug in das System eindringen. Es ist also nicht ratsam, einen E60 mit eingeschalteten Warnleuchten zu kaufen. Dies gilt umso mehr, als auch die Händler wissen, dass sich ein Auto ohne Mängel besser verkauft und sie wahrscheinlich schon versucht haben, es zu reparieren. Außerdem ist die Wartungshistorie wichtig, und dann sind Rechnungen den ausgefüllten Wartungsbüchern (die jeder ausfüllen kann) vorzuziehen.
Schließlich kann es sinnvoll sein oder auch nicht, eine kostenpflichtige 3-monatige Garantie auszuhandeln. In vielen Fällen treten die Mängel innerhalb weniger Wochen zutage. Dennoch wird dies eine Herausforderung sein, denn auch Werkstattbesitzer wissen, dass ein E60 hohe unvorhergesehene Kosten verursachen kann.
Gute Punkte der Aufmerksamkeit. Ich danke Ihnen.