Das Qualifying zum Großen Preis der USA in Austin zeigte mehr als nur die Startpositionen. Max Verstappen bestätigte seine vollständige Kontrolle mit der Pole Position und Bestzeiten in allen drei Segmenten. Gleichzeitig zeigten Q1-Q3 die Schwächen der Titelrivalen, die Anfälligkeit junger Talente und die interne Ungleichheit innerhalb der Teams auf. Dies zeigte sich in den Ergebnissen sowohl der Spitzenreiter als auch der Neueinsteiger.

Verstappen: Schwung und unaufhaltsame Form

Verstappen war dominant. Er war in jeder Session schnell und schien von seiner ersten fliegenden Runde an auf der Pole zu stehen. Er baute kurzzeitig einen Vorsprung von vier Zehnteln auf und hielt ihn. Dass der Verkehr an der Ausfahrt ihn daran hinderte, seine letzte Q3-Runde zu fahren, änderte nichts an der Realität: Seine Bestzeit lag weit außerhalb der Reichweite der Konkurrenz.

Das Qualifying bestätigte, was der Sprint bereits begonnen hatte: Das Momentum liegt eindeutig bei Verstappen. Für den Rest des Feldes bedeutet das zusätzlichen Druck. Nicht nur, um die eigene Rennform zu finden, sondern auch, um strategisch auf einen Fahrer zu reagieren, der auf einer Runde nicht zu schlagen ist.

McLaren und Piastri: Alarmglocken läuten

Lando Norris rettete mit P2, was er konnte. Seine Startposition war entscheidend, vor allem angesichts der unerwarteten Schwierigkeiten von Oscar Piastri. Piastri qualifizierte sich als Sechster und konnte das Tempo von Teamkollege Norris nicht erreichen. Seine Analyse war ehrlich: "Ich hatte das Gefühl, dass meine Runden vielleicht nicht die besten meines Lebens waren, aber sie entsprachen den Runden, die ich schon gefahren bin, nur leider war die Zeit nicht da."

Diese seltsame Diskrepanz zwischen Gefühl und Zeit ist beunruhigend. Mit Ferraris Leclerc und Hamilton vor ihm gibt es ernsthafte Hindernisse für Überholmanöver am Sonntag. Wenn Piastri am Sonntag nicht effektiv überholen kann, steht seine Führungsposition in der Meisterschaft auf dem Spiel.

Racing Bulls und Hadjar: Favoritenstellung unter Spannung

Isack Hadjar kam als 20. ins Ziel. Dieses Ergebnis setzt seine Position als Anführer der Racing Bulls unter Druck. Im Text wird ausdrücklich erwähnt, dass Hadjar das ganze Jahr über die Führung innehatte und dass nur eine Reihe von Fehlern oder Pech in den kommenden Rennen nötig wäre, um seine Favoritenrolle für einen Platz bei Red Bull im Jahr 2026 zu stürzen - denn die Hierarchie innerhalb von Red Bull ändert sich nicht über Nacht und Liam Lawson wird nicht so bald in das Topteam zurückkehren.

Insbesondere Hadjar muss sich nach einer enttäuschenden Qualifikation steigern und schnell reagieren, um seinen Status zu festigen.

Ferrari-Boost und Hamilton: Vertrauen zurückgewonnen

Ferrari kam zurück: Ein dritter und ein fünfter Platz waren mehr als nur eine Ermutigung. Der Text unterstreicht den Umschwung: Trotz Fehlern in den ersten Q3-Versuchen waren Charles Leclerc und Lewis Hamilton - die neben Ferrari prominent erwähnt werden - immer noch unter den ersten fünf. Das gibt Ferrari die Möglichkeit, wieder an der Spitze mitzufahren, auch wenn eine Wiederholung des Vorjahressiegs möglicherweise optimistisch bleibt.

Aufstrebende Talente und Enttäuschungen

Ollie Bearman fiel positiv auf: mit dem verbesserten VF-25 in Q3 und auf P8. Das ist besonders wertvoll, da Teamkollege Esteban Ocon bereits in Q1 gestrandet war. Bearman nahm Schwung und Chancen auf Punkte mit, wo sein Teamkollege scheiterte.

Auf der anderen Seite gab es einige Enttäuschungen. Yuki Tsunoda qualifizierte sich als 13., langsamer als Liam Lawsons Racing Bulls und 12 Plätze hinter seinem eigenen Teamkollegen auf der Pole. Nico Hülkenberg startet von Platz 11; das macht seinen Sprintfehler und die verpasste Chance in Austin nur noch schmerzhafter. Lance Stroll und Alex Albon kamen zu spät ins Ziel: Streckenbegrenzungen und kleinere Abstimmungsänderungen schlugen hart zurück. Albon gab zu, dass eine Setup-Anpassung die Balance "unglaublich verändert" hat, was ihn überraschte.

Fazit: Qualifizierung als Stresstest

Das Qualifying in Austin erwies sich als harter Stresstest für Fahrer und Teams. Verstappen festigte seinen Griff nach der Meisterschaft. McLaren und Piastri müssen Antworten finden. Hadjar muss sofort zurückkommen, um seine Zukunft nicht unnötig zu erschweren. Ferrari und Bearman haben gezeigt, dass eine Besserung möglich ist. Für einige Fahrer war Q1-Q3 lediglich ein Spiegel: Schwachstellen sind nun offengelegt und am Sonntag wird sich zeigen, ob diese Schwachstellen vorübergehend oder strukturell sind.

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