Norris überrascht mit Pole, Verstappen kämpft
Das Qualifying in Mexiko brachte ein unerwartetes Ergebnis. Lando Norris holte die Pole-Position. Der Unterschied betrug 0,262 Sekunden. Max Verstappen kam nicht über P5 hinaus. Er beklagte sich während der gesamten Sitzung über mangelnden Grip.
Der Freitag zeigte ein anderes Bild: Verstappen war über eine Runde sehr schnell, Norris folgte dicht dahinter. In der Nacht von Freitag auf Samstag änderten beide Teams ihre Abstimmungen, was letztlich das Ergebnis bestimmte.
Wesentliche Änderung der Aufstellungen
Red Bull entschied sich bewusst für ein etwas weniger reaktionsfreudiges Verhalten der Vorderräder. Sie wollten damit das Spitzendrehmoment auf den Hinterreifen reduzieren. McLaren tat das Gegenteil. Sie legten mehr Gewicht auf die Nase. Das gab mehr Gefühl für die Frontpartie über eine schnelle Runde. Diese Entscheidung zahlte sich im Qualifying aus.
- Red Bull: weniger scharfe Frontpartie, um die Hinterreifen zu schonen.
- McLaren: ein bisschen mehr auf der Nase, um eine schnelle Qualifying-Runde zu ermöglichen.
- Ergebnis: Norris holte die Pole, Verstappen fehlte am Qualifying-Tag der Grip.
Verhalten des Reifens: Kern und Oberfläche
Eine große Ursache liegt im Verhalten der Reifen. Der 2025er Pirelli-Vorderreifen ist steifer als früher. Das macht es schwieriger, das richtige Gleichgewicht zu finden. Ein Reifen besteht aus zwei Hauptteilen: dem Kern und der Lauffläche. Der Kern muss sich erst aufwärmen. Das dauert mehrere Runden. In den ersten Qualifikationsrunden kommt der Grip hauptsächlich von der noch kalten Lauffläche. Der Kern ist dann zu steif, um gut damit arbeiten zu können.
Wenn sich die Lauffläche zu schnell erhitzt, bevor der Kern nachgibt, überhitzt sich die Oberfläche. Das führt zu einer schnellen Degradation. Genau das hat Red Bull bei den Long Runs gesehen: Über eine schnelle Runde war das Auto sehr schnell. Aber in den Rennsimulationen bauten die Hinterreifen aufgrund der hohen Spitzenbelastung schnell ab.
Warum McLaren profitierte
McLaren hat sich auf dieser Strecke als flexibler erwiesen. Das Team hat die Temperatur der Hinterreifen viel besser unter Kontrolle. Dadurch lässt sich das Auto etwas straffer abstimmen, ohne dass die Hinterreifen schnell abbauen. Diese Flexibilität gab dem McLaren ein zusätzliches Zeitfenster, in dem eine perfekte Runde möglich war.
Außerdem konnte McLaren kleinere Kühlschlitze verwenden. So litt das Auto weniger unter der dünnen Luft in der Höhe. Die Aerodynamik blieb effektiver. Die Kombination aus Kühlung, Reifentemperatur und Nachgiebigkeit der Hinterräder gab McLaren den Vorteil, den Red Bull nicht hatte.
Mechanische Reaktionen und Streckendetails
Es gab auch einen deutlichen Unterschied darin, wie das Auto mechanisch auf unebenem Untergrund reagierte. Am Ausgang von Kurve 9 gibt es eine Bodenwelle, die den Red Bull öfter aus dem Gleichgewicht brachte als andere. Der McLaren blieb dort stabiler. Diese zusätzliche Laufruhe hilft, Reifen zu sparen und das Vertrauen bei hohen Geschwindigkeiten zu erhalten.
Auswirkungen auf die Fahrer
Die Fahrweise auf dieser Strecke erfordert viel Schaltarbeit und Improvisation. Lando hat in letzter Zeit mehr Vertrauen darin gezeigt. Oscar Piastri hatte erneut zu kämpfen. Er war 0,6 Sekunden langsamer als Norris und landete auf P8. Das Team gab an, dass Oscar immer noch lernt, wie er das Auto ausnutzen kann, wenn der Grip gering ist und das Auto viel rutscht.
Zwischen Norris und Piastri kamen die beiden Ferraris ins Ziel, wobei Charles Leclerc knapp vor Lewis Hamilton lag. Der Ferrari war mehrere Zehntel schneller als der Red Bull. Carlos Sainz lieferte im Williams eine starke Runde ab, erhielt aber wegen eines Zwischenfalls im vorherigen Rennen eine Strafe von fünf Plätzen. Daher wird er von Platz 12 aus starten.
Was dieses Wochenende bedeutet
Mexiko zeigt, wie klein das Fenster zwischen perfekter und schlechter Reifentemperatur ist. Auf solchen Strecken kommt es besonders auf Details an. Die Wahl des Setups, die Kühlung und die Reifentemperatur entscheiden über den Unterschied zwischen Pole und Mittelfeld.
Red Bull hat immer noch die Geschwindigkeit über eine Runde. Aber McLaren hat mehr Flexibilität bei Reifentemperatur und Kühlung. Diese Flexibilität kann bei dieser Art von Streckenkonfiguration entscheidend sein.