Der völlig neue SUV von Renault ist der Renault Australein Familien-SUV mit Vollhybridsystem und jeder Menge technischer Spielereien. Reicht das aus, um mit der Konkurrenz zu konkurrieren? Und ist die Kaufen Austral eine gute Idee?

Renault AustralIn den Niederlanden ist der Austral als so genannter 'Mild-Hybrid' mit einem neuen 1.2-Dreizylinder-Turbomotor mit 130 PS und 48-Volt-Unterstützung sowie als Voll-Hybrid mit einer Leistung von 200 PS erhältlich. Interessanterweise hat man sich nicht für eine Plug-in-Hybridversion entschieden.

Technische Daten Renault Austral

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der Austral in puncto Leistung genau in der Mitte der Familien-SUV-Landschaft liegt. Mit einer Gesamtleistung (Benzin und Elektro) von 199 PS und einer Zeit von 0-100 km/h von 8,4 Sekunden bleibt der Austral zwar hinter dem stärkeren Kia Sportage Hybrid zurück, wird aber schneller sein als beispielsweise der Ford Kuga Hybrid.

Außerdem ist er mit einem kräftigen 2-kWh-Batteriepaket ausgestattet, das den Elektromotor des Hybridsystems mit Energie versorgt. Diese Batterie ist größer als die der Konkurrenz und sollte es Ihnen ermöglichen, in der Stadt länger mit Strom zu fahren.

Verbrauch Austral

Dank des Elektromotors und des großen Batteriepakets erreicht der Hybrid einen Verbrauch von 4,6 l/100 km (1 zu 21,7), während der Mildhybrid 5,2 l/100 km (1 zu 19,2) erreicht.

Der Austral startet immer elektrisch aus dem Stand und kann (theoretisch) ohne Einschalten des Benzinmotors fahren. Dies hängt jedoch davon ab, ob Sie das Gaspedal leicht betätigen und ob die Batterie ausreichend geladen ist. Meistens merkt man jedoch, dass nach einer soliden anfänglichen elektrischen Beschleunigung der Motor mehr Leistung bringt, um mit dem Verkehr Schritt zu halten.

Wenn Sie unterwegs etwas mehr Leistung benötigen, z. B. beim Überholen oder beim Einfädeln auf der Autobahn, braucht das Getriebe des Australiers leider etwas zu lange, um in einen Gang zu schalten, so dass eine Lücke zwischen Ihrem Leistungsbedarf und der Geschwindigkeit entsteht. Der Sportage Hybrid reagiert in solchen Situationen viel schneller.

Lenkung und Handhabung

Die Lenkung wirkt für einen Familien-SUV gut gewichtet und angenehm präzise, aber der Renault Austral geht noch einen Schritt weiter und bietet die Option einer Allradlenkung (4Control). Dadurch verringert sich der Wendekreis drastisch auf 10,1 m (der viel kleinere Captur benötigt 11,1 m), wodurch der Austral im Stadtverkehr leicht zu manövrieren ist.

Die Federung des Austral kann als weich bezeichnet werden, was ihn komfortabel macht. Im Sportmodus können sich sportliche Fahrer austoben, denn dann zeigt sich das Auto von einer überraschend dynamischen Seite. Sie können aus einem Dropdown-Menü auswählen, wie viel Spielraum Sie von den Assistenzsystemen haben möchten, um die Kurven hart zu durchfahren. Wir raten jedoch von den größeren 20-Zoll-Rädern ab, da diese bei niedriger Geschwindigkeit die Auswirkungen von Schlaglöchern und unebenen Straßen übertragen. Die kleineren 18-Zoll-Räder sollten dieses Problem lösen und auch weniger Straßenlärm verursachen.

Interieur und technische Spielereien

Wenn Sie große Bildschirme mögen, werden Sie zweifellos eine Vorliebe für den Austral haben. In der Mittelkonsole befindet sich ein 12-Zoll-Multimediadisplay. Das Design des Armaturenbretts ähnelt dem des Megane E-Tech Electric. Zum Glück hat sich Renault für echte Tasten für die wichtigsten Funktionen entschieden, was die Bedienung logischer macht. Denken Sie an verschiedene Klimafunktionen.

Mit einer Google-basierten Sprachsteuerung müssen Sie den Bildschirm natürlich nicht berühren. Sie können dem Austral Sprachbefehle geben, um beispielsweise die Klimaanlage einzustellen, die Navigation zu steuern oder sogar den Fahrmodus zu ändern, wenn Sie möchten. Wir würden dies sogar aus Gründen der Bequemlichkeit und Sicherheit beim Fahren bevorzugen.

Das gleiche Kompliment kann auch für den Rest des Innenraums gelten, der viele weiche Oberflächen aufweist, wobei billigere Kunststoffe gut aus dem Blickfeld des Fahrers verborgen sind. Die im Fond verwendeten Kunststoffe sind eher von der härteren Sorte, aber das ist auch bei der Konkurrenz üblich und stört nicht.

Der Fahrersitz ist in weiten Bereichen verstellbar und bietet den Insassen vorne viel Kopf- und Beinfreiheit. Dank der verschiebbaren Rücksitze gibt es hinten mehr Beinfreiheit als etwa im Sportage. Der Kofferraum ist mit 499-1525 Litern recht geräumig (Nissan Qashqai: 504-1447 Liter).

Schlussfolgerung

Die 130-PS-Version des Renault Austral wird ab diesem Monat (Dezember 2022) in den Verkaufsräumen stehen und beginnt mit Preisen ab 36.480 Euro. Für 2000,- mehr gibt es das Modell Esprit Alpine (der neue Name für R.S. Line), ausgestattet mit ausgesuchten Extras wie Allradlenkung und dem feinen Harmon Kardon-Soundsystem. Bislang ist keine elektrische Version des Austral geplant.

Alles in allem ist er laut Kennern und verschiedenen Testberichten ein leiser und komfortabler SUV mit sehr wenigen Nachteilen. Wird dies der Startschuss für die Renaulution von Renault sein? Oder wird dies erst geschehen, wenn die elektrischen Versionen des Renault 4 und 5 erscheinen? Wir werden sie im Auge behalten.

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